Grundsätzliches |
Drehschieber oder Membran? |
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Bevor es nun mit einem Ziel vor Augen weitergeht, sollte man sich grundsätzlich überlegen, ob
man den 133er-Polini-Zylinder über Drehschieber oder über Gehäuse-Membraneinlass fahren
will. Beides hat Vor- und Nachteile, die Meinungen gehen in diesem Punkt teils sehr weit
auseinander. Fest steht: Es gibt Drehschieber-Motoren mit mehr als 20 PS. Aber auch Membran-Motoren
mit mindestens ebenso viel und sogar mehr Leistung. |
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Oben die Leistungskurve des
Drehschieber-Motors von Mathias Sch. (GSF: "amazombi"). PK 125 ETS-Gehäuse mit HP4,
Original-Kurbelwelle, MRB-ASS, GS-Kolben, Malossi-Kopf, 30er Koso Vergaser und
Hammerzombi-Auspuff. |
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Und das hier ist die Leistungskurve des
Membran-Motors von Olaf B. (GSF: "bodybuildinggym"). Er hat einen Einlass über beide
Gehäusehälften. |
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Grundsätzlich ist es immer eine Schande, einen funktionierenden Drehschieber-Motor auf Membran
aufzufräsen, denn das lässt sich nicht wieder rückgängig machen. Bei meinem Polini-Motor
habe ich mich dennoch für Membran entschieden. Wer sich da nicht sicher ist, sollte sich in der
einschlägigen Literatur und in Rollerforen schlau machen, denn das Thema wird hier (noch) nicht
weiter detailliert behandelt. Trotzdem hier eine ganz grobe Erklärung: |
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Drehschieber |
Die Einlass-Steuerzeiten der Kurbelwelle bestimmen, wann und wie viel Gemisch in den Kurbelraum
strömen kann. Die Welle sowie die Drehschieberdichtfläche (wird oft auch Vorverdichterplatte
genannt) können jedoch noch nachbearbeitet werden (Rennwelle statt Original-Welle, flexen,
dremeln), so dass man auch bei einem Drehschieber-Motor auf hervorragend quartermiletaugliche
Steuerzeiten kommen kann. Nachteil: Je nach Bearbeitung wird der Roller sehr durstig... |
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Membran |
Hat den Vorteil, dass sich der Motor genau die Gemischmenge nimmt, die er braucht. Das heißt: Er
ist nicht mehr abhängig von den Einlass-Steuerzeiten der Kurbelwelle. Durch den von der
Kolbenbewegung verursachten Unterdruck im Kurbelgehäuse wird das Gemisch durch die nur einseitig
öffnende Membran angesaugt. Vorteil: Membran ist spritsparender. Nachteil: Die Membranzungen
arbeiten nicht in jedem Drehzahlbereich optimal. So können sie bei hohen Drehzahlen flattern und
bei niedrigen nicht weit genug öffnen, weil sie zu steif sind. Außerdem können sie auch
zerbröseln. |
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